Reisebericht aus HAWAI'I

Ankommen in der Energie von Hawaii: Oahu - Honolulu - Waikiki

Nach zweimal sechs Stunden Flug, aufgelockert durch ein paar erquickende Stunden Schlaf in Los Angeles, komme ich gut in Honolulu an.

Auch ein Mietwagen ist rasch und reibungslos zur Hand.

 

So "drive" ich dann, mit einem wirklichen Glücksgefühl in Herz und Bauch, auf dem Highway-One-East, Richtung Hawaiikai. Die hawaiiansiche Musik im Radio, der neue silberfarbene Dodge und das milde, frühlingshafte Klima tun noch das ihre dazu, dass ich mich völlig frei und wieder einmal pudelwohl fühle (nach klebrigen, schweisstreibenden Busfahrten in Costa Rica).

 

Die leichte, fröhliche "Hangloose"- Energie Hawaiis ist für mich sofort spürbar - und einmal mehr, ein Gefühl wie nach Hause kommen . . .

 

Für drei Tage kurve ich dann mit Genuss von Hawaiikai über Sandy Beach, Makapo, Waimanalo, Kapalua etc. über den Palì-Drive wieder nach Honolulu usw.

 

Am Samstagabend, während ich gemütlich dem Waikikistrand entlang spaziere, den Wellensurfern, Beachvolley-Ballern, Badenixen und spielenden Kleinkindern zuschaue - und immer wieder darüber staune, was sich in Waikiki, auf engstem Raum zwischen Hochhäusern und Beach, alles abspielt.

Und als Zugabe komme ich sogar noch in den Genuss eines Gratis-Life-Konzertes mit einheimsicher Musik, mit Counch (Muschel) und Hula-Dance!

 

Ich sauge die leichte, hawaiianische Energie in mich auf - und später auch ein eisgekühltes Getränk, begleitet von "Polynesian-Style-Food".

 

Ich bin angekommen . . .

 

 

 

 

 

 

 

Das Abenteuer mit *Tutu Pele* beginnt . . .

 

Sonntag, 3. Mai 2009:

Zum ersten Mal (in diesem Leben) berühre ich die Erde von Big Island . . .

 

Es ist ein besonderer, fast andächtiger Moment für mich. Die schwarzen, weitläufigen Lavafelder rund um den Flughafen von Kona fühlen sich seltsamerweise sehr "heimisch" an. Ich dachte immer, was öde und leblos wirkt, müsste sich auch "leer" anfühlen. Dem ist überhaupt nicht so!

 

Über meine Füsse steigt ein Vibrieren und "Summen" hoch, das in allen meinen Körperzellen Resonanz sucht - und findet.

Am liebsten hätte ich mich gleich auf dem Flughafen irgendwo auf den Boden gesetzt, um diesem "Erdgesang" zu lauschen . . .

 

Anstatt diesem Gefühl nachzugeben, muss ich mich um meinen (bereits im voraus reservierten und bestätigten!) Mietwagen kümmern - und werde von der Wirklichkeit rasch wieder eingeholt - denn im Computer der Autoverleihfirma kann, trotz langem Suchen aller drei Angestellten, keine Buchung meinerseits (trotz vorgelegtem Voucher) gefunden werden!

Ich versuche nicht ärgerlich zu werden, zumal auch kein Ersatzwagen verfügbar ist, auf den man zurückgreifen könnte, um mich mobil zu machen.

 

Das Problem löst sich dann "per Zufall". Wie ich meine Zimmervermieterin anrufe und mitteile, dass ich nicht zur vereinbarten Zeit unter diesen Umständen eintreffen kann, stellt sich heraus, dass eine WG-Mitbewohnerin eben zur selben Zeit zum Flughafen unterwegs ist und erst noch der lokale Autovermieter "A" von South-Kona bei ihr im Auto sitzt.

So suche ich denn am Flughafen ein wildfremdes Auto mit wildfremden Leuten - und finde sie auch.

Ich vereinbare dann mit "A" für den nächsten Tag eine Mietautoübernahme (4x4, da ich ja auf den Mauna Kea-Gipfel möchte!). 

Um es kurz zu machen, nach fünf Tagen und -zig Anrufen mit seinem Versprechen: "Ich bringe dir den Wagen gleich vorbei...", pfeife ich auf den unzuverlässigen Service von "A" und seine leeren Versprechungen und finde eine andere Lösung mit einer WG-Mitbewohnerin, die eben für eine Woche nach Maui fliegt und mir ihr Auto überlässt.

 

Die fünf Tage herumsitzen haben aber auch ihr Gutes.

Ich habe wirklich Zeit, in die starke Energie der Insel einzutauchen und "Integrationsarbeit" zu leisten.

Dies fällt mir am neuen "Wohnort" nicht schwer, liegt er doch wunderbar erhöht über dem Pazific, direkt über der heiligen hawaiianischen Stätte "City of Refuge" oder PU'UHONUA O HONAUNAU (die hawaiianische Sprache ist ein Abenteuer für sich. . .)

So sitze ich denn viele Stunden auf den schwarzen Lavasteinen und schaue aufs Meer hinaus, sofern davon etwas zu sehen ist, denn Madame Pele nebelt uns gewaltig mit "Vog" ein und verhindert so auch glühende Sonnenuntergänge.

 

"Du wirst von Tutu Pele eingeweiht!" spassen meine drei Mitbewohnerinnen.

Ja, das kann schon sein, habe ich doch letztes Jahr in Maui durch eine Kahuna-Priesterin einen hawaiianischen Namen (Hokulani A`Nui Nui, was "Haevenly Rainbow-Star" oder auf Deutsch: "Himmlischer Regenbogen-Stern" bedeutet) und "Sacred Stones" geschenkt bekommen . . .

 

Für Samstag ist ein Ausflug in den Volacano-Nationalpark geplant, wo eine Hula-Performance stattfindet und auch Hilo möchten wir einen Besuch abstatten.

 

Dieser Tag ist denn auch voll mit wunderbaren Erlebnissen. Nebst der Hula-Vorführung, bei der die Tänzerinnen und Tänzer es wirklich fertigbringen, den ALOHA-Spirit auf die begeisterten Zuschauer überspringen zu lassen, fertige ich in einem Workshop auch meinen ersten LEI unter kundiger Leitung an.

 

Beim Besuch am Rim des Vulkans, werden wir von zwei "NENES" (das sind Peles heilige Vögel, die, wie ich mir sagen lasse, Glück bringen) begrüsst.

Beeindruckt bin ich hier vorallem auch von den wunderschönen Flechten und Farnen, Stauden und Sträuchern, die hier als Pionier-Pflanzen die Vegetation erkämpfen und erblühen lassen.

 

Am "Farmers Market" in Hilo decken wir uns mit frischen, saftigen und preiswerten Früchten ein. Ein feines Essen im Café "Pesto" rundet unseren Tag ab, bevor wir dann zur langen Rückfahrt aufbrechen.

 

Am darauffolgenden Sonntag ist Muttertag. Kalani, eine Freundin aus Oahu, kommt zu Besuch. Sie findet den Tag genau richtig, um dem hawaiianischen "Mutterland" (und mir) einen Besuch abzustatten.

Ich hole sie am Flughafen ab und wir fahren nach Kona hinein, um im Hotel "Royal Kona Resort", das uns an diesem Tag gerade gut genug ist, auf der Terrasse, direkt am Meer, zu frühstücken.

Es dauert nicht lange und ein Schwarm Delfine taucht auf, um uns zu begrüssen und dirket vor unserer Nase ihre überschwenglichen Sprünge vorzuführen.

Berührt und beglückt über diese fröhliche Vorstellung machen wir uns auf den Weg zur "Saddle Road", um auf die andere Seite der Insel zu gelangen.

 

Alles in allem erleben wir einen wunderbaren Tag, begleitet von viel Lachen und Erzählen (Kalani hat deutsche Wurzeln, so muss ich nicht immer auf Englisch herumstottern), und dem Besuch von tollen Aussichtspunkten, "Scenic Drives" und heiligen Plätzen (HEIAUS).

Sehr müde, aber auch sehr glücklich, bringe ich abends Kalani auf den letzten Flieger nach Oahu.

 

Zuhause angekommen, werde ich gerade noch teil von einer "Muttertags-Party". Neun Frauen aus aller Welt ( USA/Hawaii, Californien, Arizona, Canada, Australien und der Schweiz)  zufällig an diesem Abend zusammengewürfelt, feiern wir "Muttertag".  

Auch ein Erinnerungsfoto will genknipst sein.

 

Ein weiterer schöner Tag auf Big Island geht zu Ende.

Mahalo.

 

 

 

 

Paleaku Gardens, ein Botanischer Garten oder das "Sanctuary of Peace"

 

Wieder einmal bin ich an einen wunderbaren Platz geführt worden, zum Paleaku Garden, oder Peace Sanctuary, einem Botanischen Garten.

Einmal mehr kann ich mich nicht satt sehen an den wunderbaren Blumenblüten, die in allen Farben leuchten und die Luft mit ihrem Blütenduft erfüllen.

Halb berauscht kann ich wieder einmal nicht aufhören diese perfekten Naturgebilde zu betrachten und auch zu fotografieren.

Für Viele mag das langweilig sein, für mich ist es ein "im siebten Himmel" sein.

 

Der "Paleaku Gardens" ist ein Ort der Ruhe und des Lustwandelns. Er ist sehr weitläufig angelegt und bietet für viele Religionsrichtungen auch ein "Sanctuary" , ein Ort zur Besinnung und Einkehr an.

Dominat ist aber der "Galaxy Garden", der die Milchstrasse auf grund astrophysikalischer Daten darstellt, und mit blühenden Sträuchern so angelegt ist, dass man kleine Pfade vorfindet, die einem durchs Firmament führen, ähnlich einem Labyrinth.

Ein Labyrinth ist übrigens auch zu finden und der "Godess of Createvity" geweiht. Ich lasse es mir natürlich nicht nehmen, das durchzuexerzieren.

Neben dem indianischen Medizinrad, einem Feuerrad und Formen aus der heiligen Geometrie, gibt es auch eine Stupa, einen Hindutempel, einen Boddisathwa-Schrein, einen Ort für die Rosenkreuzer, Kwan Yin etc.

 

Am meisten faszinieren mich aber die natürlichen Erdöffnungen im Lavagestein. Man hat das Gefühl, direkt mit Mutter Erde zu verschmelzen.

Am Eingang sichte ich auch einen mannshohen Rosmarinstrauch, der sehr intensiv sein Aroma verströmt.

Für alle, die jemals in die Nähe der Ortschaft "Captain Cook"kommen, ein lohnenswerter Besuch.

 

 

 

Pu'uhonua o Honaunau: Heiau der Vergebung "City of Refuge"

 

Nun habe ich über eine Woche täglich auf die „Stätte der Vergebung“ (City of Refuge), die Pu’uhonua o Hõnaunau, hinuntergeblickt.

Von Anfang an, seit ich das erste Mal von dieser „City of Refuge“ gehört habe, zieht es mich in ihren Bann.

 „Zufällig“ liegt mein neuer Logisort  direkt über diesem Heiau und zieht magisch meine Aufmerksamkeit auf sich – und gleichzeitig hält mich eine seltsame Furcht zurück, diesen, für die Hawaiianer heiligen Ort, zu betreten . . .

 

Von Phillys erfahre ich, dass es üblich war, dass in der Vergangenheit in diesem Sanctuary jedermann, ob Freund oder Feind, oder wer immer in irgendeiner Form gegen das Gesetz (Kapu) der „Alihì“ verstossen hatte, in dieser Siedlung Schutz und Sicherheit fand. Bedingung war allerdings, dass man zuerst die davorliegende, grosse Bucht durchschwimmen musste, um ins Hoheitsgebiet dieser Stätte zu gelangen. Das Heiau wurde von der Landseite streng bewacht und der Zugang war nur von der Seite des Meeres möglich..

Doch durch die Bucht schwimmen bedeutete aber vorallem, sich den Angriffen von Haien auszusetzen!

Hatte man aber das sichere Heiau erreicht, wurde man „unantastbar“ und straffrei, alles wurde einem vergeben. Nach einer gewissen Zeit konnte man diesen Ort wieder verlassen und bekam dadurch eine neue Chance im Leben.

 

Auch wurden in uralten Zeiten immer wieder Menschen den Göttern geopfert. Es sollten möglichst schöne, kraftvolle, intelligente Jünglinge sein. Oft starben sie einen langsamen und qualvollen Foltertod.

 

Wie ich Phillys Erzählung zuhöre, realisiere ich, wie sich Hühnerhaut über meine ganze Körperoberfläche ausbreitet, es anfängt mich zu schütteln und mir übel wird.

Nun bin ich mir gewiss, ich habe mit so einer Erfahrung etwas zu tun . . .

 

Meiner Meinung nach gibt es keine „Zufälle“. Was so ausschaut wie, ist „geführt durch eine höhere Intelligenz“.

So ist eine meiner WG-Mitbewohnerinnen „zufälligerweise“ Soul-Retreivel-Therapeutin !

Sie spürt denn auch sehr schnell, dass ein Schocktrauma aus einem „Pastlife“ aus jener Zeit immer noch in meinem Zellgedächtnis gespeichert ist – und mich unbewusst blockiert!

 

Auf ihr Angebot,mit ihr durch „Soul-Retreivel“ diese unbewusste Blockade zu lösen, lasse ich mich dann gerne überreden, da ich ja nirgends hin kann und eigentlich die meiste Zeit, auf meinen Lavasteinen sitzend, auf diese Stätte hinunterblicke.

 

Es werden acht Tage intensivster Seelenarbeit mit Asolaria, der Soul-Retreivel-Therapeutin. Auf einfühlsame Art und mit Hilfsmitteln, wie dem starken Rhythmus der Schamanentrommel oder dem vibrierenden Klang einer Kristallschale, führt sie mich ans Erinnern tiefsitzender, äonenlang verdrängter und permanent unbewusster Blockaden von Angst und Schmerz.

Ich staune und bin überrascht, wie real und bildhaft sich Ereignisse dieser längst vergangenen Zeit innerlich emporsteigen und heftige Emotionen auslösen.

 

Immer wieder überwältigen mich Trauer und Schmerz, Angst und  Verzweiflung, Ohnmacht und Wut  -  immer wieder aber bringt mich Asolarias beruhigende, sanfte Stimme ins tiefe Atmen und Loslassen dieser alten Emotionen und Verletzungen.

 

Diese tägliche intensive Arbeit erschöpft auch meinen Körper sehr und ich fühle mich energetisch wie eine „ausgepresste Zitrone“. Mir wird auch klar, dass das „Gefangensein“ dieser zwei Wochen kein Zufall, sondern ein „Geschenk“ ist. Letztendlich hat es mich von uralter Last befreit – und ich habe eine grossartige, heilsame Erfahrung gemacht.

 

Nach dieser intensiven Heilung bin ich endlich bereit, die „City of Refuge“ zu betreten. Als Belohnung wird mir einer der schönsten Sonnenuntergänge meines Lebens geschenkt – und zum ersten Mal sehe ich „green flashes“!

Ich weiss aber auch, dass ich mir nun Zeit zum Regenerieren gönnen muss und sich die fröhliche, hawaiianische Leichtigkeit wieder einfindet.

 

Diese erfahre ich bereits am nächsten Tag beim Schwimmen und Schnorcheln im wunderschönen Korallenriff von „Two Steps“, wo immer wieder Meeresschildkröten auftauchen und bunte Fische in allen Farben und Grössen zu erblicken sind.

 

Glücklich über meine Begegnung mit Asolaria, Phillys und Mayra und der gemeinsam verbrachten Zeit im Haus über der „City of Refuge“, mache ich mich (mit meinem nun reibungslos erhaltenen Mietauto vom Airport) auf den Weg, die Ostküste der Insel zu erkunden.  

 

 

 

 

 

Von Kukuihaele/Waipio-Valley nach Kalapana über Honoka'a, Hilo und Pahoa

 

Nun bin ich also wieder unterwegs, in einem eleganten, fast neuen Mietwagen.

Mein erstes Ziel ist Kukuihaele, am Eingang zum Waipio-Valley, dem Tal der Könige (Hamakua Coast).

 

Dort habe ich ein Hostel in einem "alten Plantagenhaus" gefunden, das via Internet Einiges verspricht, hübsch renovierte Zimmer hat, einen einheimischen Besitzer, der fliessend Deutsch spricht, eine Küche ohne Kochherd, weder Kleiderbügel noch -haken vorzufinden sind, aggressive Moskitos - und eine drückende Trauer über der Landschaft (dass mit "Plantagenhaus" wohnen im "Keller" gemeint ist, habe ich eben erst gelernt . . .)

Die "Depression" in der Sphäre kommt vielleicht daher, dass die Menschen in dieser Gegend eine harte Zeit durchmachen mussten, weil vor rund 15 Jahren alle Zuckkerrohrplantagen wegen drohendem Konkurs gezwungen waren, ihre Betriebe zu schliessen.

Der Landschaft und ihren Menschen ist der jahrzehntelange Lebensunterhalt und -sinn entzogen worden.

Meinem Empfinden nach muss in dieser Gegend noch Vieles geheilt werden - und zum erstenmal empfinde ich in Hawaii Trauer und Schwere. . .

 

Es zeigt mir aber auch wieder einmal, dass ich nicht "zu offen" herumrennen soll, da ich dazu neige, alles aufzunehmen; Themen, die nichts mit mir zu tun haben, die ich aber gut nachempfinden kann.

 

Die nächtlichen Konzerte der ziemlich durchdringend schrill-lauten Glasfrösche sind für mein Empfinden "Musik" und eine Schwingung, die die Energie der Landschaft transformiert und auch auf mich sehr heilsam wirkt. . .

 

Nach drei Nächten "Maulwurfdasein" verabschiede ich mich von Kukuihaele, mit Trauer im Herzen, weil auch hier nette Menschen nur noch Geld sehen wollen . . .

 

Die Fahrt der Ostküste entlang gegen Süden ist sehr abwechslungsreich und wunderschön. Immer wieder zeigen sich Seitentäler mit grandiosen Wasserfällen, die ich für einmal unbehelligt lassen muss. Ich traversiere Hilo Town und fahre weiter in den Süden, nach Kalapana.

 

In Kalapana endet die Strasse, da ein inzwischen (fast) erkaltetes Lavafeld die Strasse "überquert". Auf eigenes Risiko kann man noch ein paar Kilometer weit ins Lavafeld hineinfahren. Ich lasse mir diese Möglichkeit nicht nehmen und bin betroffen, was mich erwartet:

Elefantenhautartige, Urformen-bildende, schwarze Lavafelder, soweit das Auge reicht!

Das "neugeborene", sehr heisse Gestein glitzert in metallisch glänzenden Farben, von Schwarz über Bronze bis Blau.

Wie ich mich auf einen Spaziergang über dieses weite Lavafeld mache, spüre ich die Hitze des Magma durch die dünne Erdkruste - und hoffe, dass meine Sandalen mit dicker Gummisohle dieser Belastung stand halten und nicht einfach wegschmelzen!

 

Von weitem sehe ich Dämpfe aufsteigen, da wo die heisse Lava ins Meer zischt.

Ich staune auch, dass ein paar unerschrockene Abenteurer hier sogar Wohnsitz genommen haben und in die schwarze Lava vereinzelte Häuser gebaut haben.

Ich kann aber den Reiz, hier zu wohnen, durchaus nachempfinden.

Du bist sozusagen im "Gebärzimmer" von Mutter Erde. Viele deiner Schritte hier sind "jungfräulich", da mit grösster Wahrscheinlichkeit niemals zuvor jemand diesen Boden berührt hat.

 

Die Rückfahrt von Kalapana nach Kapoho auf der 137 ist dann das "Non plus ultra"!

Durch üppiggrüne Baumalleen schimmert in reinstem Türkis der Pazifische Ozean, druchsetzt von schwarzen, gischtumschäumten Lava-Felsbrocken.

Ein eindrückliches Farbenspiel der Natur, das ich bestimmt wiedersehen möchte!

 

In Pahoa muss ich volltanken (Auto und Bauch) und bin überrascht, dass mich eine Tankfüllung umgerechnet nur ca. CHF 30.- kostet. Kein Wunder, fahren immer noch soviele "Ein-Personen-Autos" herum.

Meinen Bauch fülle ich dann für einmal in einer Hawaiianischen Bäckerei auf (wo immer auch Kaffee zu finden ist, der berühmte Kona-Kaffee, auf den alle auf der Insel so stolz sind) und komme mit dem Besitzer ins Gespräch.

Es stellt sich heraus, dass er ein paar Brocken Deutsch kann, die er in Berlin während des Militärdienstes, noch vor dem Mauerfall, gelernt hat.

Auch vom Golfkrieg erzählt er - was mich dann doch sehr betroffen macht, wie ich plötzlich so nah und persönlich über diese Geschehnisse erfahre. Damals, als alles stattgefunden hat, war ich in der sicheren Schweiz und der Golfkrieg war höchstens ein unpersönlicher, unangenehmer Teil der "Tagesschau" für mich. . .

 

Nachdenklich gestimmt verlasse ich diesen netten Mann, der mir sein Herz geöffnet hat und den ich voraussichtlich nie wieder sehen werde.

Wie berührend können doch manchmal zufällige kurze Begegnungen im Leben sein, wenn das Herz bereit ist!

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein herziger, neugieriger, kleiner Kerl . . .

Heute morgen sitze ich im Garten eines kleinen Cafés in Kapa'au und mache den "Upload" meiner Fotos von den Lavafeldern Kalapanas.

Plötzlich taucht ein kleines grünes Etwas vor meiner Nase auf - ein Winzling von einem Gecko, sein Körper nicht grösser als ein Streichholz.

Ich bin überrascht, wie zutraulich er ist - und lasse ihn gewähren, wie er mein Notebook untersucht und "beschnuppert".

Geckos sind normalerweise sehr scheu und reagieren auf die kleinste Bewegung mit Flucht.

Doch dieser "Dreikäsehoch" lässt sich nicht einschüchtern und klettert sogar auf den Gipfel des Mauna-Kea*** (auf dem mitgebrachten Flyer mindestens...)

Ich habe meinen Spass mit ihm, und er beaugapfelt die längste Zeit mein Tun.

Hier (?) spüre ich sogar zu diesem kleinen Wesen eine sich aufbauende Beziehung - ist doch wirklich interessant und immer wieder berührend, was ein offenes Herz alles erfährt . . .

 

 

*** M A U N A K E A - der höchste "Berg" der Welt ***

***der M A U N A  K E A, einer der beiden Bergriesen Big Islands.

 

Der erloschene Vulkan, gilt eigentlich als der höchste Berg der Welt.

Seine eigentliche "Grösse" ist über 9000 Meter "hoch". 

Über 4000 m ragen in den Himmel, die übrigen ca. 5000 m reichen bis zum Meeresgrund.

 

Es war ein starker Wunsch von mir, diesen Berggipfel, auf dem meist Schnee liegt, zu erklimmen; zumal man fast bis zum "Top" fahren kann. Allerdings nur mit 4x4-Fahrzeugen und Mietautos ist es nicht erlaubt da hoch zu fahren.

Schade, dass sich dieser Wunsch nicht erfüllen konnte - anscheinend ist die Zeit noch nicht reif dazu. . .

 

Der Mauna Kea und sein "Bruder", der Mauna Loa gelten bei den Einheimischen als die heiligsten Stätten Hawaiis.

Leider befinden sich auch ca. 13 astronomische Forschungsstätten mit riesigen Teleskopanlagen auf dem Gipfel des mystischen Mauna Kea. Sehr zum Leidwesen der alteingesessenen, traditionsbewussten

Hawaiianer.

(die Fotos stammen von Ansichtskarten und Flyers)

 

 

 

(eine dieser überdimensionierten Hightech-Sternwarten auf dem Gipfel des Mauna Kea)

 

 

 

 

 

 

 

Kaliko, der die hawaiianischen Rituale auf dem Mauna-Kea-Heiau leitet. Er hat mir freundlicherweise die drei obigen Mauna-Kea-Fotos geschenkt.

 

 

 

Sanftes, kraftvolles Hawì

Nach der eher deprimierenden Erfahrung in Kukuihaele, geniesse ich die leichte, fast "himmlische" Energie von Hawì Town und Kapa'au (North Kohala, die nördlichste Spitze Big Island, auch als "Old Hawaii" bekannt).

 

Ich gehe in den kleinen Läden ein bisschen "shoppen" und finde schnell Kontakt zu den ortsansässigen Leuten, die einem alle sehr fröhlich und freundlich begrüssen  und immer auch gute Tips für Sehenswürdigkeiten in der Umgebung haben.

Herkömmliche Sehenswürdigkeiten sind zwar für mich nicht so sehr gefragt - ich geniesse vorallem die heilsame, leichte Energie Hawis.

Ich habe wirklich das Gefühl, hier meine "Batterien" gut aufladen zu können.

So geniesse ich  vorallem auch den wunderbaren Garten in meiner Unterkunft (Kohala Club Hotel, sehr preis- und empfehlenswert) den eine ältere, japanische Lady während vieler Jahre liebevoll angelegt und gepflegt hat.

Die Dame ist inzwischen gestorben, aber ihr "Geist" ist noch stark spürbar und die neuen Besitzer pflegen die Anlage ebenfalls mit sehr viel Liebe und Respekt.

 

Auch ein Ausflug ans nahe Pololu-Valley ist ein Augenschmaus.

Ich nehme mir vor, am nächsten Tag einen Ausflug ins Tal zu machen, doch ich muss mein Vorhaben auf nächstes Jahr (?) verschieben.

 

Ebenfalls möchte ich die Begegnung mit Menschen und Steinen im wunderbaren Kristall-Laden "Star Light" in Hawì nicht missen.

 

 

 

 

 

 

Sport mit Spass beim Kajaken in Oahu

 

Wieder bei meinen Freunden Bärbel & Bob in Hawaii Kai, werde ich in die "Geheimnisse" des Kajakens auf dem Meer eingeweiht - und damit geht für mich ein alter Wunsch in Erfüllung!

Es ist unglaublich, wieviel Freude und Spass das Paddeln auf dem Meer (vorausgesetzt, es ist einigermassen windstill und wenig "Surf") macht.

An Ausrüstung braucht man erstaunlich wenig, wenn man von dem "Truck" absieht, den es zum Transportieren der Kajaks braucht.

Ein wellentauglisches Meerkajak und ein paar Paddel, ein Transportmittel (sprich Pickup oder Truck) ein Wasserschlauch für das Abspülen des Meerwassers danach, Sonnencreme, Hut und Badeanzug - und schon kann's losgehen!

Bei meinem ersten Ausflug spüre ich ziemlich schmerzhaft meine linke Schulter und befürchte, dass sich da eine Gelenkentzündung am Anbahnen ist . . .  doch schon am nächsten Tag stellt sich heraus, dass das Gelenk nur "verhockt" ist und mit jeder weiteren Stunde paddeln wird es immer flexibler und sogar ganz schmerzfrei.

Nun kann mich nichts mehr halten und die Wetterverhältnisse z.Zt auf Oahu sind ideal um auch längere Touren aufs Meer hinaus zu unternehmen.

 

So paddeln wir denn um Rabbit Island und Flatland, beobachten und lauschen den Vögeln rund um diese Naturschutzgebiete, entdecken bunte Fische im Korallenriff und zu meinem Entzücken: immer wieder Turtles im türkisblauen klaren Wasser des Ozeans.

Eindrücklich sind auch die Felshöhlen entlang der Steilküste, die nur vom Meer her zu sehen sind. 

Das Rauschen der Brandung und das leichte Schaukeln des Bootes lullen dich manchmal fast ein - und erstaunt bemerkst du, dass fünf und mehr Stunden im Nu vorüber sind.

 

Einmal begleite ich Kalani auf ihrem Outrigger, dem speziellen Kajak, das die Einheimischen in der Regel benutzen.

Wir paddeln durch die künstlich angelegte Marina-Bay, vorbei an Enten, Gärten, Hausboten, Villen mit bellenden Hunden und unter der Autobahnbrücke hindurch und aufs offene Meer hinaus.

Für mich ein wunderschönes Erlebnis zum Abschluss meiner Hawaii-Reise.

 

Vielen Dank "mahalo" an Katrin-Kalani, Bärbel und Bob!

 

"A lui nui" (auf Wiedersehen).

 

 

Mein Reisebericht ist nun beendet